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San Galgano - Siena - Provinz - Das meer - Firenze

San Galgano

Nack Westen fahrend in Richtung der Colline Metallifere und entlang dem Merse-Tal, erreichen wir die Abtei San Galgano. Es handelt sich um ein herrliches Beispiel der gotischen Zisterzienser-architektur, wo das Gleichgewicht und die Linearität durch das Wesentliche der Formen und den Verzicht auf Ornamente hervorgehoben werden, ganz im Einklang mit den Prinzipien der Armut und Einfachheit, die das Leben der Benediktinermönche regeln. Die Bauarbeiten an diesem Komplex begannen um 1218. Die Kirche mit Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes ist mit Travertin und Backstein verkleidet und wurde von den Mönchen selbst zwischen 1224 und 1288 errichtet. Im 14. Jahrhundert begann der Verfall, und im 18. Jahrhundert wurde die Kirche teilweise zerstört durch den Einsturz des Glockenturms und der Gewölbe. Die unvollendete Fassade weist vier Säulen und drei Portale mit Rundbögen und spitzbogiger Laibung auf. An den Seitenmauern öffnen sich gotische Ein- und Zweibogenfenster, und die Apsis wird durch zwei Ordnungen einbogiger Fenster beleuchtet. Der weite Innenraum hat eine Struktur mit drei Schiffen, die durch 16 kreuzförmige Pilaster skandiert werden. An die Kirche schließt sich das Kloster an, von dem nur der Kapitelsaal und die Sala dei Monaci übrig geblieben sind; im oberen Stock befinden sich die Zellen der Mönche und der Chor.

san galgano

Hundert Meter entfernt kann man die kleine romanische Kirche San Galgano bewundern, die an dem Ort errichtet wurde, an dem der hl. Galganus seine Jahre der Einsamkeit verbrachte. Die Legende erzählt von der einzigartigen mystischen Erfahrung des hl. Galganus, der ein tapferer und ausschweifender Ritter war. Er stammte aus der Sieneser Adelsfamilie Guidotti. Als sich der Jüngling der Nutzlosigkeit seines Daseins bewusst wurde, beschloss er, auf materielle Güter zu verzichten und sich dem Gebet und der Pflege der Kranken zu widmen. Die Überlieferung berichtet, dass der hl. Galganus sein Schwert auf einem Felsen zerbrechen wollte, doch es zerbrach nicht und wurde fast vollständig vom Felsen verschluckt. Das Schwert im Felsen befindet sich im Innern einer kleinen Kirche auf dem nahen Hügel Monte Siepi.